Vier enste Gesänge (Johannes Brahms)
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Vier enste Gesänge (Johannes Brahms)

1. Prediger Salomo 3,19-22
Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben aller einerlei Odem; und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh; denn es ist alles eitel.
Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub.
Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes unterwärts unter die Erde fahre?
Darum sahe ich, daß nichts bessers ist, als daß der Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?

2. Prediger Salomo 4,1-3
Ich wandte mich und sahe an alle, die Unrecht leiden unter der Sonne; und siehe, da waren Tränen derer, die Unrecht litten und hatten keinen Tröster. Und die ihnen Unrecht täten, waren zu mächtig, daß sie keinen Tröster haben konnten.
Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr als die Lebendigen, die noch das Leben hatten; und der noch nicht ist, ist besser als alle beide, und des Bösen nicht inne wird, das unter der Sonne geschieht.

3. Sir 41,1-4
O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich gedenket ein Mensch, der gute Tage und genug hat und ohne Sorge lebet; und dem es wohlgeht in allen Dingen und noch wohl essen mag! O Tod, wie bitter bist du!
O Tod, wie wohl tust du dem Dürftigen, der da schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Bessers zu hoffen noch zu erwarten hat! O Tod, wie wohl tust du!

4. 1.Kor 13
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wär' ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also, daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Worte; dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werd ich's erkennen, gleichwie ich erkennet bin.
Nun aber bleibet laube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größeste unter ihnen.



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